Blog: psychomuell.de

  • Was sind Psychopharmaka?

    Ein Psychopharmakon (Mehrzahl: Psychopharmaka) ist ein Medikament, das gezielt auf die Psyche des Menschen einwirkt.

    Zu den Psychopharmaka zählen u.a.:
    Antidepressiva
    Phasenprophylaktika (z.B. Lithium)
    Neuroleptika
    Tranquilizer

    Hier in diesem Artikel geht es vorwiegend um Antidepressiva.

    Die medikamentöse Therapie von Depressionen erfolgt in der Regel durch Antidepressiva

    Nicht immer sind Antidepressiva zur Behandlung einer Depression erforderlich.
    Häufig werden sowohl Psychopharmaka als auch Psychotherapie in Kombination eingesetzt.
    Für die Behandlung von psychischen Erkrankungen ist der Facharzt für Psychiatrie zuständig.
    AD wirken bei Gesunden nicht stimmungsaufhellend!

    Einteilung der Antidepressiva:
    Antidepressiva wirken stimmungsaufhellend (thymoleptisch) und können

    • antriebssteigernd (thymeretisch)
    • antriebsneutral oder
    • antriebsdämpfend sowie
    • beruhigend (sedierend) und angstlösend (anxiolytisch) wirken

    Die Wirkung der Antidepressiva tritt in der Regel nach 2 bis 6 Wochen ein.
    Sie sollten langsam eingeschlichen werden, damit die am Anfang
    möglicherweise auftretenden Nebenwirkungen gering bleiben.

    Man sollte nicht erschrecken, wenn man im Beipackzettel eine Auflistung aller
    möglichen Nebenwirkungen findet.
    Da jedes AD bei jedem Menschen auch anderes wirkt, hat jeder Mensch auch andere Nebenwirkungen.

    Die meisten Nebenwirkungen lassen nach einigen Wochen deutlich nach oder verschwinden ganz.
    Gegen Mundtrockenheit (hilft Bonbon lutschen oder Kaugummi kauen),
    Es hängt auch vom jeweiligen Patienten ab, in wie weit er Nebenwirkungen aushält oder aushalten will.

    Antidepressiva können zu Behandlungsbeginn Selbstmordgedanken verstärken, weil die antriebsteigernde Wirkung oft vor der Stimmungsaufhellung einsetzt.
    Deshalb bedarf es einer engmaschigen Beobachtung, die meist nur auf einer Depressions-Fachstation gegeben ist.
    Oft wird beim Einschleichen eines AD, sofern die negativen Gedanken zu stark werden, ein Sedativum gegeben.

    Ein Sedativum (sedieren=beruhigen) ist ein Beruhigungsmittel.
    und gehört zur Gruppe der Benzodiazepine.
    Das bekannteste dürfte wohl Diazepam (Handelsname: Valium®) sein. Diazepam kann abhängig machen und wird deshalb nicht sehr lange gegeben und auch wieder langsam reduziert.

    Die Dauer der Einnahme richtet sich nach der Schwere der Depression und auch danach, ob es sich um eine wiederkehrende (rezidivierende) Depression handelt.

    Es ist auch angeraten, Antidepressiva langsam abzusetzen, da einige AD sog. Absetzerscheinungen hervorrufen, wie z.b. der Wirkstoff “Venlafaxin” (Handelsname:Trevilor®).

    -> Gefühl eines elektrischen Schlages – vornehmlich vom Kopf sich ausbreitend (im englischen “zaps” genannt)
    -> Andere seltsame kribbelnde oder schmerzhafte Gefühle

    Dieses Gefühl eines starken elektrischen Schlages/Gewitters
    hatte ich selber beim Absetzen unter Venlafaxin, ca 2 Wochen lang.
    In den Kliniken wird meist nicht aus geschlichen, sondern man wird von nächsten Tag an auf ein anderes AD eingestellt. Das kann für den Patienten recht unangenehm sein, kann muss man aushalten.

    Einige wenige Menschen machen leider die Erfahrung, das bei ihnen Antidepressiva nicht oder kaum wirken und oder die Nebenwirkungen in keinem Verhältnis zur Wirkung stehen.

    Dieser Artikel wird noch ergänzt!

    Man kann dann noch weitere Antidepressiva in unterschiedlichen Kombinationen ausprobieren oder
    darauf hoffen, das noch ein neues Medikament auf den Markt kommt.

    Fach-Info:
    Medikamente und medikamentöse Therapie in der Psychiatrie

  • Unterschied Internist, Chirurg, Psychiater und Pathologe?

    Was ist der Unterschied zwischen einem Internisten, einem Chirurgen, einem Psychiater und einem Pathologen?

    Antwort:

    Der Internist weiß alles, kann aber nichts.
    Der Chirurg kann alles, weiß aber nichts.
    Der Psychiater weiß nichts und kann nichts, hat aber für alles Verständnis.
    Der Pathologe weiß alles, kann alles, kommt aber immer zu spät.

  • 42 Tage ohne JKH6

    Seit 42 Tagen bin ich nun von der Depressions-Fachstation (JKH6) entlassen.

    Meine bzw. unsere soziale Situation verbessert sich langsam.
    Meinem Mann geht es deutlich besser, seit er wieder einen Job hat.

    Ich habe gehofft, dass mich das etwas mitzieht.
    Leider ist das bisher nicht so.


    Medikamente
    : keine
    Stimmung: mies bis ganz mies
    Antrieb: auf das Notwendigste beschränkt

    Ich würde gerne verstehen, warum mein Befinden so ist.
    So wie es jetzt aussieht, befürchte ich, dass sich mein Befinden nicht ändert, ändern kann.
    Ich habe auch nicht das Gefühl, dass ich das beeinflussen könnte.
    Ich bin irgendwie nicht lebensfähig, versuche aber scheinbar zu überleben und das kann so auf Dauer nicht gut gehen.
    Wenn ich es (mich) nur verstehen könnte