Ich bekomme ab und an mal Anfragen, was denn ein Gutachter der Rentenversicherung (RV) macht bzw. untersucht, wenn man bei diesem einen Termin zur ärztlichen Begutachtung zwecks Beantragung oder Verlängerung der Erwerbsminderungsrente hat.
Meinem Antrag auf Verlängerung der EM-Rente lege ich immer eine Liste mit den ausprobierten Antidepressiva und eine kurze Auflistung der aktuellen Symptome bei.
Wie läuft ein Gutachter-Termin bei der RV ab?
Das ist eigentlich wie der Termin bei einem Psychiater, ich habe dies jetzt schon dreimal hinter mich gebracht.
Man erhält einen schriftlichen Termin beim ärztlichen Gutachter der RV und bringt zum Termin diese »Einladung« und den Personalausweis (wenn vorhanden Schwerbehindertenausweis) mit.
Bei meinem ersten EM-Rentenantrag wurde ich zuerst sehr ausführlich über meine Erkrankung (Kindheit/Jugend/Eltern) befragt (wie lange, welche Symptome, welche Medikamente, welche Therapien), was ich den ganzen Tag machen würde …
Anschließend gab es eine kurze körperliche Untersuchung (Reflexe, Abhören, Wiegen etc.).
Der Doc befragte mich und diktierte dies einer Mitarbeiterin, die das direkt in den PC eingab. Zu guter Letzt unterschrieb ich noch einige Schweigepflichtsentbindungen für meine behandelnden Ärzte bzw. für die entsprechenden Kliniken.
Der letzte Gutachtertermin im September 2010 verlief etwas flotter. Ich war diesmal allein mit dem Doc, der in ein Diktiergerät sprach.
Er erkundigte sich, welche Medikamente ich nehme, wie sie wirken, welche Symptome ich habe und wie ich meinen Tag verbringe …
Anschließen wurde noch ein EKG, ein kurzer Sehtest gemacht und Blutdruck gemessen. Den Bescheid für die Verlängerung der EM-Rente bekam ich ca. 7 Tage später. Bei diesem dritten Termin, war ich nicht mal nervös, was vermutlich an Escitalopram lag.