Was sind Psychopharmaka?

Ein Psychopharmakon (Mehrzahl: Psychopharmaka) ist ein Medikament, das gezielt auf die Psyche des Menschen einwirkt.

Zu den Psychopharmaka zählen u.a.:
Antidepressiva
Phasenprophylaktika (z.B. Lithium)
Neuroleptika
Tranquilizer

Hier in diesem Artikel geht es vorwiegend um Antidepressiva.

Die medikamentöse Therapie von Depressionen erfolgt in der Regel durch Antidepressiva

Nicht immer sind Antidepressiva zur Behandlung einer Depression erforderlich.
Häufig werden sowohl Psychopharmaka als auch Psychotherapie in Kombination eingesetzt.
Für die Behandlung von psychischen Erkrankungen ist der Facharzt für Psychiatrie zuständig.
AD wirken bei Gesunden nicht stimmungsaufhellend!

Einteilung der Antidepressiva:
Antidepressiva wirken stimmungsaufhellend (thymoleptisch) und können

  • antriebssteigernd (thymeretisch)
  • antriebsneutral oder
  • antriebsdämpfend sowie
  • beruhigend (sedierend) und angstlösend (anxiolytisch) wirken

Die Wirkung der Antidepressiva tritt in der Regel nach 2 bis 6 Wochen ein.
Sie sollten langsam eingeschlichen werden, damit die am Anfang
möglicherweise auftretenden Nebenwirkungen gering bleiben.

Man sollte nicht erschrecken, wenn man im Beipackzettel eine Auflistung aller
möglichen Nebenwirkungen findet.
Da jedes AD bei jedem Menschen auch anderes wirkt, hat jeder Mensch auch andere Nebenwirkungen.

Die meisten Nebenwirkungen lassen nach einigen Wochen deutlich nach oder verschwinden ganz.
Gegen Mundtrockenheit (hilft Bonbon lutschen oder Kaugummi kauen),
Es hängt auch vom jeweiligen Patienten ab, in wie weit er Nebenwirkungen aushält oder aushalten will.

Antidepressiva können zu Behandlungsbeginn Selbstmordgedanken verstärken, weil die antriebsteigernde Wirkung oft vor der Stimmungsaufhellung einsetzt.
Deshalb bedarf es einer engmaschigen Beobachtung, die meist nur auf einer Depressions-Fachstation gegeben ist.
Oft wird beim Einschleichen eines AD, sofern die negativen Gedanken zu stark werden, ein Sedativum gegeben.

Ein Sedativum (sedieren=beruhigen) ist ein Beruhigungsmittel.
und gehört zur Gruppe der Benzodiazepine.
Das bekannteste dürfte wohl Diazepam (Handelsname: Valium®) sein. Diazepam kann abhängig machen und wird deshalb nicht sehr lange gegeben und auch wieder langsam reduziert.

Die Dauer der Einnahme richtet sich nach der Schwere der Depression und auch danach, ob es sich um eine wiederkehrende (rezidivierende) Depression handelt.

Es ist auch angeraten, Antidepressiva langsam abzusetzen, da einige AD sog. Absetzerscheinungen hervorrufen, wie z.b. der Wirkstoff “Venlafaxin” (Handelsname:Trevilor®).

-> Gefühl eines elektrischen Schlages – vornehmlich vom Kopf sich ausbreitend (im englischen “zaps” genannt)
-> Andere seltsame kribbelnde oder schmerzhafte Gefühle

Dieses Gefühl eines starken elektrischen Schlages/Gewitters
hatte ich selber beim Absetzen unter Venlafaxin, ca 2 Wochen lang.
In den Kliniken wird meist nicht aus geschlichen, sondern man wird von nächsten Tag an auf ein anderes AD eingestellt. Das kann für den Patienten recht unangenehm sein, kann muss man aushalten.

Einige wenige Menschen machen leider die Erfahrung, das bei ihnen Antidepressiva nicht oder kaum wirken und oder die Nebenwirkungen in keinem Verhältnis zur Wirkung stehen.

Dieser Artikel wird noch ergänzt!

Man kann dann noch weitere Antidepressiva in unterschiedlichen Kombinationen ausprobieren oder
darauf hoffen, das noch ein neues Medikament auf den Markt kommt.

Fach-Info:
Medikamente und medikamentöse Therapie in der Psychiatrie

Antidepressivum: Cipralex

Seit Montag, 03.April 2006 erhalte ich ein neues Ad:
Cipralex®.
Anfangsdosis 5 mg morgens, wird in 5 mg -Schritten alle 2 Tage erhöht.

Zusammensetzung:
Wirkstoff: Escitalopram

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten
Behandlung von Depressionen in der initialen Phase und als Erhaltungstherapie gegen Rückfälle.
Prophylaxe neuer Episoden einer unipolaren Depression.
Behandlung von sozialen Phobien.
Die Langzeitwirksamkeit bei sozialer Phobie ist bis zu 36 Wochen belegt.
Behandlung von generalisierten Angststörungen.

Nebenwirkungen:

  • Häufig: verminderter Appetit
  • Häufig: Schlaflosigkeit, Schläfrigkeit, Schwindel
  • Vermehrtes Schwitzen

Weiterführende Infos:compendium.ch

Quilonum


Quilonum

Quilonum Retardtabletten
1 Tablette= 450 mg Lithiumcarbonat

Wirkstoff: Lithium

Anwendungsgebiete von Lithium

Bipolar-affektive Störungen (Manisch-Depressive Erkrankungen)
(unipolare) Depression
Der Plasmaspiegel darf eine Konzentration von 1,2 mmol/l in der Regel nicht überschreiten, da sonst ernsthafte Nebenwirkungen drohen.

Nebenwirkungen

Nebenwirkungen werden im klinischen Alltag vor allem zu Beginn einer Lithiumtherapie beobachtet, weniger in der dauerhaften Behandlung.

Die häufigsten NW sind:

  • Zittern (Tremor)
  • Merkfähigkeits-, und Konzentrationsstörungen
  • Zunahme des Gewichtes
  • Häufiges Wasserlassen, Übelkeit, Durchfall

Besondere Rollen kommen in der Behandlung mit Lithium noch der Schilddrüse und der Niere zu.

  • Lithium kann bei der Schilddrüse zu einem Anstieg des TSH und zu einer Vergrößerung einer Struma (Vergrößerung des Gewebes) führen. In weiteren seltenen Fällen kann es zu einer Schilddrüsenunterfunktion und einer Nebenschilddrüsenüberfunktion führen.
  • In den Nieren kann Lithium zu einer Nierenfunktionsstörung führen, welche meist jedoch nach Absetzen des Medikamentes von alleine verschwindet. In ganz seltenen Fällen kann es auch zu einer entzündlichen Komplikation (Glomerulonephritis) führen.
  • Aus o.g. Gründen ist es somit vor Beginn einer Therapie unabdingbar sich Schilddrüse und Nieren eines Patienten mit Hilfe von Laboruntersuchungen genau anzusehen.

Weiterführende Infos: wikipedia
oder psychosoziale-gesundheit.net

Ich bekomme momentan abends eine halbe Tablette Lithium und morgens eine halbe Tbl. Nebenwirkungen sind zum Glück noch kaum spürbar.
Einmal in der Woche wird Blut abgenommen.