Psychotherapie?

Was heißt eigentlich Psychotherapie (PT)?

Psycho ist die Seele und Therapie ist Behandlung. Wörtlich übersetzten kann man Psychotherapie mit der Behandlung von seelischen Erkrankungen mit psychotherapeutischer Verfahren (die mögliche Veränderung erfolgt also mit Hilfe von Gesprächen).
Es gibt viele verschiedene seelische Erkrankungen und es gibt zahlreiche Therapiemethoden.

Bei einer mittelschweren oder schweren depressiven Erkrankung wird meist eine Kombination aus Medikamenten (Antidepressiva) und Psychotherapie empfohlen.

Oft versetzten diese Antidepressiva einen depressiv Erkrankten erst in die Lage, eine Psychotherapie machen zu können.
Die Verhaltenstherapie und die Gesprächspsychotherapie (oder auch tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie) sind die Therapien der ersten Wahl bei der Behandlung von Depressionen.

Wann benötige ich eine Psychotherapie?

Bei einer psychischen Erkrankung ist die Psychotherapie eine Möglichkeit, das eigene Befinden zu verbessern.
Man sollte einen Psychotherapeuten/Psychiater aufsuchen, wenn
man an sich selber zweifelt, Probleme hat, die man selber nicht lösen kann, Gefühle und Gedanken seltsam findet, seinen Alltag nicht mehr schafft, einen Leidensdruck verspürt, sich nicht (mehr) normal fühlt usw.

Voraussetzung für eine Psychotherapie

Wichtigste Voraussetzung für eine Psychotherapie zu Lasten der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) ist, dass „eine seelische Krankheit“ (auch psychische Erkrankung oder -Störung genannt, nach ICD-10) vorliegt. – Psychische und Verhaltensstörungen (F00-F99) –

Das von der Weltgesundheitsorganisation herausgegebene ICD-10 (= Internationale Klassifikation der Krankheiten) wird weltweit als Diagnoseklassifikation eingesetzt. Was das im einzelnen bedeutet, kann man bei DIMDI nachlesen.

Wer bezahlt eine Psychotherapie?

Von den gesetzlichen Krankenkassen werden die Kosten tiefenpsychologisch fundierter Verfahren, der Psychoanalyse und der Verhaltenstherapie bei einem approbierten und von der Krankenkasse zugelassenen Psychotherpeuten (oder auch ärztliche Psychotherapeut) übernommen, wobei die Psychoanalyse allerdings nur einen geringen Stellenwert bei der Behandlung von Depressionen hat.
Zugleich muss auch eine seelische Erkrankung nach ICD-10 vorliegen.

Bei den privaten Krankenkassen hängt die Leistung von der Art des abgeschlossenen Tarifes ab, im Zweifelsfall sollte man sich vorher bei der Krankenkasse erkundigen.

Psychiater, Psychotherapeut, Psychologe, Ärztlicher Psychotherapeut?

Psychiater, ist ein Arzt, der nach seinem Medizinstudium eine Ausbildung zum Facharzt für Psychiatrie gemacht hat Nur der Psychiater darf, weil er Arzt ist, auch verschreibungspflichtige Medikamente verordnen. Heute ist es aber so, dass Psychiater zusätzlich auch psychotherapeutische Zusatzausbildungen haben. So gibt es zunehmend Berufsbezeichnungen wie Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie oder Facharzt für Psychotherapeutische Medizin. Auch diese Berufsbezeichnungen sind geschützt und kassenzugelassen. Ärzte mit psychotherapeutischer Zusatzqualifikation werden »Ärztliche Therapeuten« genannt.

Der Psychologe, hat an einer Universität das Fach Psychologie studiert und mit der Diplom-Prüfung abgeschlossen. Die Berufsbezeichnung »Diplom-Psychologe« ist gesetzlich geschützt. Jeder Diplom-Psychologe kann therapeutisch tätig werden, wenn er mindestens eine anerkannte psychotherapeutische Weiterbildung erfolgreich abgeschlossen hat. Er führt dann die geschützte Berufsbezeichnung Psychologischer Psychotherapeut. (Ist kein Arzt und darf keine Medikamente verschreiben)

Wie finde ich einen Psychotherapeuten?

Man hat die Möglichkeit bei der Krankenkasse, Hausarzt oder Psychiater nachzufragen oder direkt im Telefonbuch/Branchenbuch nach Psychotherapeuten zu suchen. Viele sind ausgelastet und bieten erst mal an sich auf eine Warteliste setzen zu lassen.

Suche nach Ärzten und Psychotherapeuten in Nordrhein
Arbeitskreis niedergelassener psychologischer PsychotherapeutInnen Bielefeld e.V.

Man vereinbart telefonisch ein Termin für ein Erstgespräch und schildert kurz, worum es geht oder was man für ein Problem hat, so kann man vorab sicherstellen, das sich dieser Therapeut sich auch mit dieser Problematik auskennt.

In der Regel hat man bis zu 5 Probestunden, man lernt sich kennen und kann herausfinden, ob die Chemie stimmt. Wenn man sich entschließt bei diesem Psychotherapeuten eine Therapie zu machen, muss man noch (sofern es kein Arzt ist) zum Hausarzt, damit eine körperliche Erkrankung ausgeschlossen werden kann.

Der Psychotherapeut wird dann einen Antrag für eine Psychotherapie bei der Krankenkasse stellen, wobei die ersten 25 Stunden meist problemlos genehmigt werden.

Für eine längere Therapie ist dann auch ein ausführlicher Bericht des Therapeuten für die Verlängerung der Therapiestunden bei der Krankenkasse erforderlich, welches man sicherlich auch von einem netten Therapeuten auf Nachfrage erhält.

Susanne

Autor: SuMu

📧 Kontakt - Alt, flexibel, letztes Lebensdrittel, ♥ lila, Katzen. Tiere. Natur. Intervallfasten 16:8 ♒ Jede Depression wird besser, sofern man sie überlebt.

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