Depression und Sex?
Mit Zunahme der depressiven Symptomatik kann man auch das Interesse am Sex verlieren. (Bei mir war das zumindest so)
Eine Depression beeintrĂ€chtigt das Gesamtsystem Mensch, betroffen ist hierbei aber auch der Antrieb, der sich in AktivitĂ€t Ă€uĂert und Energie erfordert. In schweren depressiven Phasen zieht man sich sozial zurĂŒck, will niemanden sehen, mit keinem Reden und mag auch keine körperliche NĂ€he, wie z.B. Umarmungen. Auch kann es sein, das einem das KĂŒssen des Partners, sei es nur ein einfacher morgendlicher BegrĂŒssungskuss auf den Mund, zu wider ist. Man will nicht mehr angefasst werden, man will den anderen nicht mehr anfassenâŠMan mag sich nicht mehr, weil man depressiv ist und nichts schafft. Leider kann man sich immer weiter in diese negative Gedankenspirale hineinsteigern. Auch hat man keine Kraft, dem Partner das alles zu erklĂ€renâŠund unter UmstĂ€nden kommt es auch dadurch zu Streitigkeiten.
Depression, Sex und Antidepressiva?
Hat man nun (nach langem Suchen und Testen) endlich ein Antidepressivum fĂŒr sich gefunden, das etwas wirkt, kann die sexuelle Lust wieder kommen.
Leider beeintrÀchtigen fast alle Antidepressiva die Libido. Bei MÀnnern können Erektionsprobleme auftreten, wÀhrend Frauen Schwierigkeiten haben, zum Orgasmus zu kommen.
Mit meinem aktuellen Antidepressivum Fluoxetin ist es so, dass ich seit einigen Wochen, wieder vermehrt die NĂ€he meines Partners suche, ich fasse ihn öfters an und bin sogar teilweise etwas anhĂ€nglicher. Auch habe ich leider festgestellt (ich wollte ja wissen, ob ich wenigstens einen Orgasmus haben könnte, wenn ich denn Lust auf Sex oder Selbstbefriedigung habe), dass ich mit 40 mg Fluoxetin leider keinen Höhepunkt habe und mich somit auch nicht wirklich Lust auf Sex haben werdeâŠ
Tja, man kann eben nicht alles habenâŠ
Somit muss man abwĂ€gen, was einem erst mal wichtiger ist, weniger depressiv mit einem Antidepressivum, aber keinen Orgasmus oder aber andere Antidepressiva testen, mit denen man SpaĂ am Sex haben kann. Da ich schon lĂ€nger schwer depressiv bin und schon viele Antidepressiva erfolglos ausprobiert habe, ist es mir jetzt nur wichtig, etwas Antrieb zu bekommen und langsam versuchen etwas mehr zu leben und nicht mehr nur zu ĂŒberleben.