Autor: SuMu

  • Behinderung, Ausweis und Nachteilsausgleich

    Behinderung

    Menschen gelten als behindert, wenn ihre körperliche Funktion, geistige Fähigkeit oder seelische Gesundheit länger als sechs Monate von dem für das Lebensalter typischen Zustand abweichen und daher ihre Teilhabe am Leben in der Gesellschaft beeinträchtigt ist.

    Normale Alterserscheinungen und vorübergehende Erkrankungen werden nicht als Behinderung anerkannt. Die Feststellung einer Behinderung muss formlos beim örtlichen Versorgungsamt beantragt werden. Dabei kommt es auf die Auswirkung der Beeinträchtigungen an, die durch eine Gesundheitsstörung verursacht werden.

    Der Grad der Behinderung (GdB)

    wird nach Zehnergraden von 20 bis 100 festgestellt. Der Begriff “GdB” bezieht sich auf die Auswirkung einer Behinderung in allen Lebensbereichen und nicht nur auf Einschränkungen im allgemeinen Erwerbsleben.

    Wenn ein GdB von mindestens 50 festgestellt wurde, erhält man einen Ausweis.

    Bei einem GdB von 30 oder 40 kann der Feststellungsbescheid auch dem Arbeitsamt vorgelegt werden, wenn eine Gleichstellung beantragt werden soll.

    Gleichgestellte haben alle Rechte wie schwerbehinderte Menschen. Ausgenommen sind der Zusatzurlaub und bestimmte Nachteilsausgleiche.

    Nachteilsausgleich

    Behinderte Menschen erhalten zum Ausgleich behinderungsbedingter Nachteile oder Mehraufwendungen eine Reihe von Rechten, Hilfen und Einsparungsmöglichkeiten

    Steuer

    Behinderten, insbesondere schwer behinderten Menschen, wird bei der Einkommen- und Lohnsteuer ein zusätzlicher Pauschbetrag wegen der Behinderung eingeräumt. Neben dem Pauschbetrag können noch außerordentliche Krankheitskosten steuerlich berücksichtigt werden

    KFZ und Öffentliche Verkehrsmittel

    Teilweise werden auch Kraftfahrzeugkosten erstattet, die KFZ-Steuer ermäßigt, Freifahrten gewährt (ggf. auch für Begleitpersonen), Transportkosten erstattet. Bei der KFZ-Versicherung sind Beitragsnachlässe möglich.

    Wohnen

    In einigen Fällen kann Wohngeld beantragt werden. Ein Wohnberechtigungsschein für größere Wohnfläche ist möglich. Das Kündigungsrecht des Vermieters kann eingeschränkt werden. Die Befreiung von den Rundfunkgebühren ist möglich (z.B. Sozialhilfeempfänger).

    Arbeit und Rente

    Zur Sicherung des Arbeitsplatzes können Arbeitnehmer und Arbeitgeber finanziell unterstützt werden. Der Kündigungsschutz kann erweitert werden, es kann Zusatzurlaub gewährt werden. Behinderte Arbeitgeber können von der Umsatzsteuer befreit werden.Prüfungsbedingungen können angepasst werden. Es kann eine Befreiung von Mehrarbeit erreicht werden. Der Rentenantritt ist in einigen Fällen einige Jahre früher möglich.

    Die Broschüren “Behinderung und Ausweis” und “Nachteilsausgleiche” bekommt man beim örtlichen Versorgungsamt oder beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe

  • Was sind Psychopharmaka?

    Ein Psychopharmakon (Mehrzahl: Psychopharmaka) ist ein Medikament, das gezielt auf die Psyche des Menschen einwirkt.

    Zu den Psychopharmaka zählen u.a.:
    Antidepressiva
    Phasenprophylaktika (z.B. Lithium)
    Neuroleptika
    Tranquilizer

    Hier in diesem Artikel geht es vorwiegend um Antidepressiva.

    Die medikamentöse Therapie von Depressionen erfolgt in der Regel durch Antidepressiva

    Nicht immer sind Antidepressiva zur Behandlung einer Depression erforderlich.
    Häufig werden sowohl Psychopharmaka als auch Psychotherapie in Kombination eingesetzt.
    Für die Behandlung von psychischen Erkrankungen ist der Facharzt für Psychiatrie zuständig.
    AD wirken bei Gesunden nicht stimmungsaufhellend!

    Einteilung der Antidepressiva:
    Antidepressiva wirken stimmungsaufhellend (thymoleptisch) und können

    • antriebssteigernd (thymeretisch)
    • antriebsneutral oder
    • antriebsdämpfend sowie
    • beruhigend (sedierend) und angstlösend (anxiolytisch) wirken

    Die Wirkung der Antidepressiva tritt in der Regel nach 2 bis 6 Wochen ein.
    Sie sollten langsam eingeschlichen werden, damit die am Anfang
    möglicherweise auftretenden Nebenwirkungen gering bleiben.

    Man sollte nicht erschrecken, wenn man im Beipackzettel eine Auflistung aller
    möglichen Nebenwirkungen findet.
    Da jedes AD bei jedem Menschen auch anderes wirkt, hat jeder Mensch auch andere Nebenwirkungen.

    Die meisten Nebenwirkungen lassen nach einigen Wochen deutlich nach oder verschwinden ganz.
    Gegen Mundtrockenheit (hilft Bonbon lutschen oder Kaugummi kauen),
    Es hängt auch vom jeweiligen Patienten ab, in wie weit er Nebenwirkungen aushält oder aushalten will.

    Antidepressiva können zu Behandlungsbeginn Selbstmordgedanken verstärken, weil die antriebsteigernde Wirkung oft vor der Stimmungsaufhellung einsetzt.
    Deshalb bedarf es einer engmaschigen Beobachtung, die meist nur auf einer Depressions-Fachstation gegeben ist.
    Oft wird beim Einschleichen eines AD, sofern die negativen Gedanken zu stark werden, ein Sedativum gegeben.

    Ein Sedativum (sedieren=beruhigen) ist ein Beruhigungsmittel.
    und gehört zur Gruppe der Benzodiazepine.
    Das bekannteste dürfte wohl Diazepam (Handelsname: Valium®) sein. Diazepam kann abhängig machen und wird deshalb nicht sehr lange gegeben und auch wieder langsam reduziert.

    Die Dauer der Einnahme richtet sich nach der Schwere der Depression und auch danach, ob es sich um eine wiederkehrende (rezidivierende) Depression handelt.

    Es ist auch angeraten, Antidepressiva langsam abzusetzen, da einige AD sog. Absetzerscheinungen hervorrufen, wie z.b. der Wirkstoff “Venlafaxin” (Handelsname:Trevilor®).

    -> Gefühl eines elektrischen Schlages – vornehmlich vom Kopf sich ausbreitend (im englischen “zaps” genannt)
    -> Andere seltsame kribbelnde oder schmerzhafte Gefühle

    Dieses Gefühl eines starken elektrischen Schlages/Gewitters
    hatte ich selber beim Absetzen unter Venlafaxin, ca 2 Wochen lang.
    In den Kliniken wird meist nicht aus geschlichen, sondern man wird von nächsten Tag an auf ein anderes AD eingestellt. Das kann für den Patienten recht unangenehm sein, kann muss man aushalten.

    Einige wenige Menschen machen leider die Erfahrung, das bei ihnen Antidepressiva nicht oder kaum wirken und oder die Nebenwirkungen in keinem Verhältnis zur Wirkung stehen.

    Dieser Artikel wird noch ergänzt!

    Man kann dann noch weitere Antidepressiva in unterschiedlichen Kombinationen ausprobieren oder
    darauf hoffen, das noch ein neues Medikament auf den Markt kommt.

    Fach-Info:
    Medikamente und medikamentöse Therapie in der Psychiatrie

  • Unterschied Internist, Chirurg, Psychiater und Pathologe?

    Was ist der Unterschied zwischen einem Internisten, einem Chirurgen, einem Psychiater und einem Pathologen?

    Antwort:

    Der Internist weiß alles, kann aber nichts.
    Der Chirurg kann alles, weiß aber nichts.
    Der Psychiater weiß nichts und kann nichts, hat aber für alles Verständnis.
    Der Pathologe weiß alles, kann alles, kommt aber immer zu spät.