Jahr: 2007

  • Therapieverfahren bei einer depressiven Erkrankung

    Überblick über die wichtigsten Therapieverfahren bei einer depressivenErkrankung
    BiologischeTherapien Psychotherapie Ergänzende Therapieformen
    Medikamente (Antidepressiva, Neuroleptika), Schlafentzug, Elektrokrampftherapie (EKT), Repetitive transkranielle
    Magnetstimulation(rTMS), Vagusnervstimulation (VNS)
    Psychoedukation (Infogruppe Depression), auch für Angehörige, Verhaltenstherapie, Entspannungsverfahren, Psychotherapie,
    seltener Klassische Psychoanalyse, Familientherapie, Paartherapie
    Ergotherapie, Musikherapie, Kunsttherapie, Sport, Materielle
    Grundversorgung, Job, Wohnung, Finanzen, Versorgung der Kinder, Freizeit

    In der Psychiatrie ist das Therapieangebot größer und intensiver, außerdem hat man regelmäßig unterstützende Gespräche mit dem behandelnden Arzt.

    Nur Medikamente helfen nicht, man sollte sobald es möglich ist, eine unterstützende Psychotherapie machen.

    Ich habe verschiedene Medikamente ausprobiert, verschiedene Therapien während meines stationären und ambulanten (Tagesklinik) Psychiatrie Aufenthalt mitgemacht. Nein, keine Elektrokrampftherapie oder ähnliches.

    Infos findet man z.B : Elektrokrampftherapie, Repetitive transkranielle Magnetstimulation, Vagusnervstimulation

  • Angenehme Aktivitäten welche der Depression entgegenwirken können

    Im Folgenden liste ich einige Aktivitäten auf, die helfen können, das eigene Befinden zu stabilisieren oder zu steigern um so möglicherweise einer erneuten Depression entgegenwirken können.

    Im Laufe der depressiven Erkrankung, wenn man länger Krank geschrieben ist oder sogar arbeitslos oder EU-Rente (Grundsicherung) beantragen muss, nimmt logischerweise auch das monatlich zur Verfügung stehende Einkommen ab. In jungen Jahren ist die EU-Rente auch oft sehr gering.

    Man hat weniger Geld zur Verfügung. Wenn man in der glücklichen Lage ist, einen Partner zu haben, der einen dann finanziell unterstützen kann, wäre das schon sehr hilfreich und trägt auch zum eigenen Wohlbefinden bei.

    Finanzielle Sorgen beeinträchtigen die eigene Stimmung sehr stark, rufen massive Existenzängste hervor und können einen auch noch weiter in die Depression und Hoffnungslosigkeit treiben.

    So eine Liste mit angenehmen (positiven) Aktivitäten
    kann sich jeder selber anlegen, meine Auflistung soll nur als Anregung dienen (solche Aktivitäten belasten das finanzielle Budget unterschiedlich stark, auch gibt es viele die preiswert oder sogar kostenlos sind).

    Häufig ist es tatsächlich so, das dem Depressiven einfach nichts einfallen kann will und dann kann so eine Liste durchaus hilfreich sein.

    Angenehme Aktivitäten

    • Joggen, wandern oder spazieren gehen
    • Sich mit Tieren beschäftigen
    • Ein spannendes Buch lesen
    • durch die Stadt bummeln
    • Im Garten arbeiten
    • Mit einem Freund/Freundin telefonieren
    • Emails oder Briefe schreiben, mit Jabber und Co. chatten
    • Kreuzworträtsel lösen
    • Schwimmen gehen, Sauna und Fitness-Studio besuchen
    • Ein entspannendes Bad nehmen
    • sich in der Sonne braten
    • Mit jemanden Essen gehen oder zusammen kochen
    • Etwas Neues lernen (Sprache, Sport, Malen z.B. in der Volkshochschule)
    • Musik hören
    • Kuchen oder Keks backen, neue Rezepte ausprobieren
    • Zur Massage, Friseur oder Kosmetikerin gehen
    • Einen Pullover, Schal oder Socken stricken
    • Wohnung renovieren und verschönern
    • Bügeln
    • Fotografieren
    • Tagebuch oder Blogschreiben
    • einen Ausflug machen, Zoos besuchen
    • eine Selbsthilfegruppe suchen
    • Entspannungsverfahren erlernen (Autogenes Training oder Muskelentspannung nach Jakobsen)
    • sich in ein Cafe setzen und Menschen beobachten
    • und noch einiges andere …
  • Was kann man zur Vorbeugung einer Depression tun?

    Kann man überhaupt vorbeugen?

    Man sollte es zumindest versuchen.

    Ein großer Teil der Betroffenen erlebt nur eine einzige depressive Phase. In der Regel ist die Depression keine chronische Erkrankung und lässt sich gut mit Antidepressiva und Psychotherapie behandeln. Deswegen stellt sich die Frage einer Vorbeugung gegen weitere depressive Episoden für viele Betroffene nicht unbedingt, aber es ist dennoch hilfreich auf sog. Vorwarnzeichen zu achten, damit man nicht erst ganz tief in die Depression rein rutscht.

    Man könnte sich eine Liste anfertigen, wie war ich vor der Depression, was habe ich alles gemacht und wie war oder bin ich in der Depression. Gedanken, Gefühle, Aktivitäten könnte man sich notieren.

    Ich habe es bisher noch nicht einmal geschafft auf meine Frühwarnanzeichen zu achten, das soll aber nicht heißen, das man es nicht versuchen sollte und könnte. Ich habe zwar bemerkt, das es mir schlechter ging, aber gedacht und gehofft, ich käme da schon irgendwie wieder raus.

    Sobald man wieder bemerkt, das man in den Kreislauf der Depression gerät, sollte man umgehend zum Psychiater gehen. Meine Symptome fingen sehr schleichend an und wurden dann intensiver.

    Eine Depression ist bei jedem Menschen anders und jede Verstimmung ist nicht sofort eine Depression. Stimmungsschwankungen hat jeder mal, man ist eben nicht jeden Tag gleich gut drauf, wenn diese »miesen« Tage (Stimmungstief) aber häufiger werden, sollte man aufpassen und aktiv werden.

    Was kann man zur Vorbeugung einer Depression tun?

    • Tagesstruktur schaffen
    • Auf die eigenen Gefühle achten
    • Angenehme Aktivitäten in den Alltag einplanen
    • Probleme versuchen zu lösen, statt aufzuschieben und zu grübeln
    • Freundschaften pflegen, unter Menschen gehen
    • Versuchen, sich nicht zu überfordern
    • Sich ein oder mehrere Hobbies suchen
    • Sich selbst etwas Gutes tun (Shoppen, Sauna, Wellness etc.)
    • Auf Warnzeichen achten und rechtzeitig (umgehend) zum Psychiater gehen
    • Medikamente regelmäßig nehmen
    • Partner, wenn vorhanden, mit einbeziehen, oft bemerkt dieser eher, ob man sich auffällig oder anders als sonst verhält
    • Sich eine Selbsthilfegruppe suchen, damit man sich mit anderen Betroffenen austauschen kann
    • Aktiv bleiben, sich bewegen
    • Tagebuch oder ein öffentliches Blog führen
  • Verlauf von Depressionen

    Depressionen verlaufen wellenförmig

    • Die Länge der Phase ist nicht vorhersagbar
    • Rückkehr zum früheren Funktionsniveau

    Zuteilung der Krankenrolle

    • Auszeit von den üblichen Verpflichtungen
    • Versuch der Akzeptanz, dass man jetzt krank ist
    • Ausgehen vom jetzigen Leistungs- und Belastungsniveau, darauf aufbauen
    • aktive Mitarbeit in der Therapie

    [Quelle: Psychoedukationsgruppe – eine Informationsgruppe zum Thema Depression -, der Station JKH6 (Fachstation für Depressionserkrankungen) der Stiftung-Tannenhof in Remscheid]