Art und Anzahl der Symptome |  dem Verlauf |  dem Vorliegen anderer Probleme |
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Leichtgradige Depression (Mit oder ohne somatische Merkmale) |
Einzelepisode einer Depression (die erste und einzige Episode dieser Art) |
Manie oder bipolare Störung (es gibt auch Zeiten mit übersteigerter Erregung und Hochstimmung, die Probleme macht) |
Mittelgradige Depression (mit oder ohne somatische Merkmale) |
Wiederkehrende Depression (es gab schon frĂĽher einmal derartige Episoden) |
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Schwergradige Depression (Mit oder ohne psychotische Merkmale) |
Dysthymie (in milderer Form sind die Beschwerden schon seit Jahren da) |
Körperlich bedingte Depression (die Depression begann im Zusammenhang mit einer körperlichen Erkrankung oder der Einnahme eines Medikaments) |
Schlagwort: Depression
Depression, alles was dazu gehört
Meine Erfahrungen mit Depression, Sex und Antidepressiva
Depression und Sex?
Mit Zunahme der depressiven Symptomatik kann man auch das Interesse am Sex verlieren. (Bei mir war das zumindest so)
Eine Depression beeinträchtigt das Gesamtsystem Mensch, betroffen ist hierbei aber auch der Antrieb, der sich in Aktivität äußert und Energie erfordert. In schweren depressiven Phasen zieht man sich sozial zurück, will niemanden sehen, mit keinem Reden und mag auch keine körperliche Nähe, wie z.B. Umarmungen. Auch kann es sein, das einem das Küssen des Partners, sei es nur ein einfacher morgendlicher Begrüssungskuss auf den Mund, zu wider ist. Man will nicht mehr angefasst werden, man will den anderen nicht mehr anfassen…Man mag sich nicht mehr, weil man depressiv ist und nichts schafft. Leider kann man sich immer weiter in diese negative Gedankenspirale hineinsteigern. Auch hat man keine Kraft, dem Partner das alles zu erklären…und unter Umständen kommt es auch dadurch zu Streitigkeiten.
Depression, Sex und Antidepressiva?
Hat man nun (nach langem Suchen und Testen) endlich ein Antidepressivum fĂĽr sich gefunden, das etwas wirkt, kann die sexuelle Lust wieder kommen.
Leider beeinträchtigen fast alle Antidepressiva die Libido. Bei Männern können Erektionsprobleme auftreten, während Frauen Schwierigkeiten haben, zum Orgasmus zu kommen.
Mit meinem aktuellen Antidepressivum Fluoxetin ist es so, dass ich seit einigen Wochen, wieder vermehrt die Nähe meines Partners suche, ich fasse ihn öfters an und bin sogar teilweise etwas anhänglicher. Auch habe ich leider festgestellt (ich wollte ja wissen, ob ich wenigstens einen Orgasmus haben könnte, wenn ich denn Lust auf Sex oder Selbstbefriedigung habe), dass ich mit 40 mg Fluoxetin leider keinen Höhepunkt habe und mich somit auch nicht wirklich Lust auf Sex haben werde…
Tja, man kann eben nicht alles haben…
Somit muss man abwägen, was einem erst mal wichtiger ist, weniger depressiv mit einem Antidepressivum, aber keinen Orgasmus oder aber andere Antidepressiva testen, mit denen man Spaß am Sex haben kann. Da ich schon länger schwer depressiv bin und schon viele Antidepressiva erfolglos ausprobiert habe, ist es mir jetzt nur wichtig, etwas Antrieb zu bekommen und langsam versuchen etwas mehr zu leben und nicht mehr nur zu überleben.
Meine Erfahrungen mit Selbstmordgedanken
Was sind Selbstmordgedanken?
Während einer Depression kann es passieren, das man sehr negative Gedanken im Kopf hat, wie z.B
- mein Leben ist sinnlos, ich bekomme nichts auf die Reihe
- mich vermisst eh keiner
- egal ob es mich gibt oder nicht.
- ich will nicht mehr, wozu sollte ich?
- ich will nur noch meine Ruhe, einfach nicht mehr depressiv sein, nichts mehr mitkriegen
Wie gefährlich sind Selbstmordgedanken
Oder die Macht der negativen Gedanken.
Auch wenn es nur Gedanken sind, können sie es initiieren, dass das eigene Leben tödlich endet.
Ja, sie können quasi selbständig werden und man denkt in diesem Moment nicht mehr, sondern handelt nur noch und geht zielstrebig seinem Lebensende entgegen.
Sobald man solche negativen und selbstzerstörerischen Gedanken im Kopf hat, sollte man umgehend versuchen etwas dagegen zu unternehmen.
Es sind sehr mächtige negative Gedanken.
Warum kommt es zu solchen extremst negativen und gefährlichen Gedanken?
Man ist (länger) depressiv und versucht mit Hilfe von Medikamenten aus der Depression rauszukommen, was aber sehr lange dauern kann. Auch muss man erst mal das richtige Antidepressivum für sich finden.
Manche Antidepressiva können auch in der Einschleichphase vorhandene Selbstmordgedanken verstärken und auch erst auslösen. (Bei Fluoxetin steht das sogar als Warnhinweis im Beipackzettel.)
Man gerät in eine negative Gedankenspirale, man wird wie von einem Sog, immer weiter in den Abgrund gezogen.
Was kann man gegen Selbstmordgedanken unternehmen?
Sobald man diese Gedanken bemerkt, sollte man sich an einen Psychiater oder an die nächstgelegene Psychiatrische Ambulanz wenden. Oft erhält man dann für eine kurze Zeit ein Beruhigungsmittel, welches tatsächlich hilft. In vielen Fällen kann auch nur ein Gespräch mit einem Fachmann oder Fachfrau deutlich entlastend wirken.
Nein, man wird nicht sofort in die Psychiatrie zwangseingewiesen.
Der Psychiater kann aufgrund seiner beruflichen Erfahrung mithilfe des Gesprächs und gezielten Fragen herausfinden, wie gefährlich die akute Situation ist. Wenn man Absprache fähig ist, wird er vielleicht sogar anbieten, dass man sich freiwillig in die Klinik begibt.
Nein, man kommt auch nicht sofort und immer auf die Geschlossene Station.
Wenn die Gedanken sehr intensiv sind, kann das eine lebensrettende MaĂźnahme sein!
Ăśbrigens, Alkohol hilft nicht und kann die Situation entgleisen lassen.
Meine Erfahrungen mit Selbstmordgedanken
Phasenweise habe ich solche negativen Gedanken auch in meinem Kopf und aufgrund meiner Erfahrung mit diesen Selbstmordgedanken, weiĂź ich in der Regel, was ich wann unternehmen muss. Es ist aber dennoch immer ein Risiko, auch wenn ich diese Gedanken kenne.
Ich erinnere mich, das diese negativen Gedanken erstmalig, sehr intensiv 2002, bei mir im Kopf herumschwirrten.
Ich war depressiv, antriebslos, ging nicht mehr ans Telefon, machte keine Briefe mehr auf, aber konnte meinen Job noch machen. Nicht weil ich arbeiten wollte, sondern weil ich einfach diesen Job hatte und pflichtbewusst zur Arbeit ging.
In diesem Zeitraum nahm ich Venlafaxin (Trevilor, fĂĽr mich ein Teufelszeug fĂĽr andere eine groĂźe Hilfe zurĂĽck ins Leben).
Sogar während der Arbeit hatte ich Gedanken im Kopf wie, »mein Leben ist sinnlos«, »es interessiert niemanden, ob es mich gibt oder nicht«, »ich will nicht-mehr wozu«.
Ich nahm diese Gedanken nicht ernst, weil ich dachte, es sind ja nur Gedanken, außerdem nahm ich ja ein Antidepressivum, was mir ja wohl helfen würde…
Ich fĂĽhlte mich sicher, was ein fataler Irrtum war!
Ich verkannte meine gefährliche Situation, war mir ihrer nicht bewusst und ich steuerte auf mein Desaster hin, ohne es mitzubekommen.
Früh morgens, am dritten Tag mit diesen negativen Gedanken im Kopf, machte ich mich fertig für die Arbeit, schmierte mein Brot und packte auch meine Thermoskanne mit Kaffee in meinen Rucksack, setzte mich an den Tisch, stellte meine 100-Trevilor-Pillen-Packung neben einem Glas Wasser und ich wusste, was ich jetzt machen wollte…
Ohne Nachzudenken, das brauchte ich ja nicht, weil ich genau wusste, was ich wollte, ich wollte meine Ruhe und holte die Pillen aus der Verpackung und begann sie mit Wasser runterzuschlucken.
Ich handelte automatisch, total angstfrei…, ich steuerte zielgerichtet, ohne zu denken auf mein Lebensende zu…
Ich habe es überlebt – Glück gehabt.
So mächtig können Selbstmord-Gedanken werden, obwohl es eigentlich nur Gedanken sind. Selbstmordgedanken sind immer ein unkalkulierbares Risiko.