Behandlung von Depressionen

Therapie von Depressionen, verschiedene Therapien kombinieren.

Heute gibt es viele Möglichkeiten eine Depression zu behandeln, oft werden auch verschiedene Therapien miteinander kombiniert.
Je nach Schwere der Depression, benötigt man allerdings sehr viel Geduld und Ausdauer!

Wie werden Depressionen behandelt, Therapiemöglichkeiten?

  • Medikamentöse Therapie (Antidepressiva, Neuroleptika)
  • Psychotherapie (Info)
  • Akkupunktur
  • Johanniskraut, obwohl frei verkäuflich (ohne Rezept) sollte diese Behandlung ärztlich überwacht werden
  • Lichttherapie, oft bei der sog. Winterdepression (SAD = saisonale Depression)
  • Ein Aufenthalt in einer Tagesklinik
  • Depressions-Fachstation (Mein Aufenthalt 2006)
  • Ergotherapie, Musiktherapie, Kunsttherapie, Entspannungsverfahren, Sport
  • Schlafentzug, meine Erfahrungen mit dem therapeutischen Schlafentzug
  • Elektrokrampftherapie, bei schweren Depressionen (EKT),
  • Repetitive transkranielle Magnetstimulation (rTMS)
  • Vagusnervstimulation, bei schweren Depressionen (VNS)

Wachtherapie oder auch therapeutischer Schlafentzug

Die Wachtherapie (therapeutischer Schlafentzug) ist ein Therapie-Verfahren bei einer depressiven Erkrankung.

Was ist Wachtherapie (auch Schlafentzug, Schlafentzugstherapie)?

Die Wachtherapie ist eine weitgehend nebenwirkungsarme Behandlungsmöglichkeit bei einer Depression zur kurzfristigen Besserung der depressiven Stimmung.

Diese Art der Therapie wird schon seit über 30 Jahren in die Behandlung von Depressionen mit einbezogen.
Die Wachtherapie ist eine zusätzliche Therapiemöglichkeit in der Depressionsbehandlung, die die medikamentöse Behandlung mit Antidepressiva ergänzt, aber keinesfalls ersetzt und mit anderen Behandlungsmöglichkeiten kombiniert werden kann.

Depressive Patienten leiden oft an Schlafstörungen, sie schlafen schlecht ein, schlafen zu wenig oder auch zuviel und auch zu unruhig.

So ein Schlaf trägt nicht zur Erholung des Patienten bei und kann sogar die depressiven Symptome verstärken.
Eine Erklärungsmöglichkeit für den Effekt der Wachtherapie (therapeutischer Schlafentzug), besteht darin, dass durch den Schlafentzug, der Schlaf-Wach-Rhythmus reguliert wird und sich der “normale” Schlaf wieder einstellt.

Was bewirkt die Wachtherapie?

Bei vielen Menschen bewirkt die Wachtherapie einen kurzzeitigen Rückgang der depressiven Beschwerden, das heißt, sie haben am folgenden Tag eine etwas bessere Stimmung.

Meine Erfahrungen mit der Wachtherapie

In den “Genuss” der Wachtherapie durfte ich während meines 8 monatigen Aufenthaltes auf der Depressions-Fachstation (2006) kommen.

Bei der Wachtherapie wurde man von der Nachtschwester um 1 : 30 geweckt und bleibt bis zum Abend auf. Oft bekommt man noch ein Schlafmittel, damit man überhaupt einschlafen kann…

Es wird meist in der Gruppe mit mehreren Patienten durchgeführt. Während der Nacht kann man sich dann mit Spielen, Gesprächen und Lesen wachhalten.

Der depressive Mensch soll spüren, dass er möglicherweise doch noch, wenn auch nur für eine kurze Zeit, eine andere Stimmungslage haben kann. Damit er bemerkt, dass es ihm doch noch etwas besser gehen kann.

Für mich ist eine Wachtherapie nichts, ich habe sie dreimal mitgemacht (2 bis 3 mal in der Woche) und war morgens nur schlecht gelaunt und gereizt. Nachdem ich dann diese Wachtherapie dann nicht mehr mitmachen musste, hatte ich heftigste Schlafstörungen :stinkig:

Ich habe einige Patienten kennengelernt, bei denen die Wachtherapie geholfen hat, das eigene Stimmungsniveau kurzfristig anzuheben. Hier gilt auch, wie bei den Antidepressiva, einfach ausprobieren, sonst erfährt man nicht, ob es einem helfen wird.

Wann ist eine Wachtherapie sinnvoll?

Die Wachtherapie ist einfach durchzuführen und in der Regel für depressiven Patienten aller Altersgruppen zu empfehlen.
Nicht angewandt werden sollte so eine Wachtherapie bei Patienten mit Epilepsie, Manischer Depression oder auch bei Patienten, die zusätzlich unter körperlichen Erschöpfungszuständen leiden.

Das Antidepressivum Tier

Das einzige Antidepressivum, was fast keine Nebenwirkungen hat ist das Tier.
Als Nebenwirkung könnte man vielleicht den Kosten – und Zeitfaktor nennen.

Welche Tiere eigenen sich für einen Depressiven?

Zuerst muss man sich bewusst sein, das die Anschaffung und der Unterhalt von Tieren mit Kosten verbunden ist. Wenn man länger krank ist und nicht arbeitet, hat man weniger Geld zur Verfügung, darüber sollte man sich vorher Gedanken machen.

Ich habe zwei Katzen, Odin (mein schmusiger Terror-Kater) und Venus (unsere schüchterne Katzen-Zicke).
Beide haben mir alleine durch ihre Anwesenheit durchaus in depressiven Phasen geholfen. Es ist einfach nur wahnsinnig schön, wenn sie auf mich zukommen und gestreichelt werden möchten, neben mir auf der Couch liegen …

Da es reine Wohnungskatzen sind, brauche ich mir auch keine Sorgen zu machen, da sie das Haus nicht verlassen.

Hunde mag ich auch, aber wenn ich schwer depressiv bin und mich total zurückziehe, verlasse ich die Wohnung nicht, was aber der Hund einfach muss. Es könnte sein, das ich mich hinausquäle, wenn ich alleine leben würde, aber darauf will ich es nicht ankommen lassen. Auch ist der Kostenfaktor höher, da die Hundesteuer bezahlt werden muss.

Nager, Meerschweine und Co. mag ich selber weniger, weil ich die als nicht so schmusig empfinde, auch müssen die überwiegend im Käfig gehalten werden und sind in der Regel nicht stubenrein.

Vögel können durchaus viel Lärm machen, was für einen Depressiven ab und zu schwer auszuhalten ist.

Was mache ich, wenn ich kurzfristig in die Klinik muss?

Bei einem Depressiven (psychisch Kranken) kann es durchaus passieren, das er oder sie kurzfristig zur Krisenintervention in die Klinik muss.

Man sollte sich vorher darum kümmern, wer das Tier im Notfall versorgen kann (Familienangehörige, Freunde, Nachbarn).

Auch kann man sich beim örtlichen Tierheim und Tierpensionen erkundigen, ob diese auch vorübergehend ein Tier versorgen würden. Tierpensionen sind vermutlich teurer als ein Tierheim.

Da ich verheiratet bin und auch mit meinem Mann zusammenlebe, kümmert sich mein Mann um unsere beiden Katzen, das macht er auch, wenn ich zuhause mal in einer schwer depressive Phase stecke und ich es nur noch schaffe, mit meinen Katzen zu schmusen.