2. Tag in der Tagesklinik

Heute früh zur Hautärztin gefahren worden, da ich einige rote Flecken im Gesicht und am Hinterkopf habe.

Talgdrüsenexem – entsteht durch den Betablocker und Stress.
Salbe und eine Waschlotion wird in der Klinikeigenen Apotheke angerührt und steht mir ab Donnerstag zur Verfügung.
Zum Glück bekomme ich deswegen nicht schon wieder ein neues Medikament.

So wie ich es heute gehört habe, soll ich wieder einmal
(Wirkstoff) Nortriptylin nehmen, auch ein altes (Trizyklisches) Antidepressivum.

Das ist (in Verbindung mit Lithium), das bisher einzige Antidepressivum, das auch eine Wirkung erzielte.

Zwar recht schwach, aber besser als ohne Medikamente. Leider sind die Nebenwirkungen (Wassereinlagerung, trockener Mund, Gewichtzunahme, Heißhunger) stärker, zumindest aus meiner Sicht.

Den Ärzten ist die Gewichtzunahme so ziemlich egal, da sie da eine recht hohe Toleranzgrenze haben)

Heute nachmittags zu Hause, war wohl mein eh schon niedriger Blutdruck noch niedriger…
Ich fühlt ich ganz wackelig auf den Beinen und mir war schlecht.
Mein Mann empfahl mir, etwas Süßes zu essen.
Hat geklappt, nach einer Stunde ging es mir wieder besser.

Was soll man auch von einem Betablocker anderes erwarten, seine Hauptaufgabe ist es ja, den Bluthochdruck (den ich nicht habe) zu senken. Er macht ja nur seinen Job! Nebenbei soll er das Zittern unter Lithium unterbinden und das scheint er ja auch noch zu können. Ein Multitaskingfähiges Medikament.

Feiertag,Regen und trübe Gedanken

Überlege seit einigen Stunden, ob ich noch Antidepressiva nehmen will, da ich keine deutliche Besserung bemerke.

Bin mir noch nicht mal sicher, ob ich überhaupt noch lebe…

Meine Zeit (deine auch) läuft ab und ich (kann) sie nicht sinnvoll nutzen.

Nur was ist sinnvoll? Hat mein Leben je einen Sinn gehabt oder bin ich nur (ohne das es mir bewusst war) einem Phantom nachgejagt…

Bis vor ca. 10 Jahren dacht ich noch, ich hätte alles im Griff, aber es war wohl eher anders herum – zum Glück (oder auch nicht) war mir das nicht bewußt, so kam halt der Zusammenbruch erst vor ca. 10 Jahren und seither ging es stetig bergab.
Stört mich nur teilweise, manchmal denke ich, ich will es so.

Viel tiefer sozial absteigen kann ich nicht mehr, aber ich habe noch immer nicht genügend Motivation entwickelt, um da wieder heraus zu wollen…

Klasse, wenn ich meine Periode habe, bin ich noch mieser drauf!

1. Tag in der Tagesklinik

Mein erster Tag in der Tagesklinik ist geschafft. Es war ein seltsames Gefühl nur als Tagesklinik-Patient auf der Station zu sein. (befördert?!)
Ich fühlte mich irgendwie gehetzt…

Hier mal mein Wochenplan-Therapie-Plan – das mach ich dort:

Heute war leider auch noch “Wiegen” – mit Lithium und dem “alten” Ad Ludiomil schaffe ich es auf 72.7 kg! Klasse!

Das überzeugt mich schon fast, ohne Medikamente weiterzuleben. Es kann mir doch schliesslich egal sein, ob ich mich irgendwann umbringe, weil ich depressiv bin oder weil ich zu fett bin…

Übrigens am Mittwoch habe ich noch einen Termin beim Hautarzt; hab da irgendwelche leicht rötlichen Stellen im Gesicht – Ekzem oder Nebenwirkung von einer der wenigen Pillen, die ich verspeise..

Patient R. nimmt mich morgens mit – o.k. ich bin dann schon um 7 Uhr dort, aber es ist so bequemer.